Pandemie | Klimawandel | Krise – darauf müssen sich Unternehmen jetzt vorbereiten
[Mittelstand digital] Was Pandemie, Klimawandel und die Themen der nächsten Jahre von Unternehmen abverlangen
Freunde und Freundinnen der gepflegten Business-Attitude, unternehmerisch sind die Zeiten mehr als spannend. Unternehmen des deutschen Mittelstands, Einzelunternehmen, Selbstständige nahezu aller Branchen werden sich – früher oder später – mit den Folgen von Pandemie und Klimawandel auseinandersetzen müssen.
Und allen wird es etwas abverlangen. Im wöchentlichen Behavioral Update von Barbara kommen in diesem Jahr die unternehmerischen Metathemen intensiv zur Sprache. Warum? Weil das Verhalten der Masse genau in diesen Themen begründet ist. An diesen Themen hängen Kaufentscheidungen, Investitionsentscheidungen, Entscheidungen für oder gegen Wachstum aber auch Lieferketten und Verfügbarkeit von Waren.
Es gibt nicht einen Flügelschlag, der sich nicht auf alle auswirkt. Und das war wohl noch nie so deutlich zu sehen, wie in den letzten Jahren.
Pandemie und Klimawandel: die Reiter der Apokalypse oder Innovationstreiber
Die Zahlen sind deutlich, die Daten sprechen eine klare Sprache: Der Klimawandel ist nicht mehr aufzuhalten. Hier von Klimakrise zu sprechen, ist mehr als angebracht. Kein Unternehmen kann langfristig die Augen davor verschließen, dass es Zeit wird, sich vom Hyperkapitalismus und einem Wirtschaftssystem, das zu großen Teilen auf Ausbeutung basiert, zu verabschieden. So manche Folge des Behavioral Update lässt einen äußerst nachdenklich zurück. Können wir das Ruder noch herumreißen? Die Daten zeigen das auf, was diese Welt beschäftigt: die Unternehmen stehen an einem Scheidepunkt.
Es bedarf Innovationen auf einer Vielzahl von Ebenen, neue Wege der Zusammenarbeit um der Innovation die notwendige Geschwindigkeit zu verpassen, um zumindest zu bremsen, was nicht mehr rückgängig gemacht werden kann.
Eines der jüngsten und beeindruckendsten Beispiele ist wohl die Entwicklung der Impfstoffe zum Schutz gegen Covid-19. Unter dem Druck der weltweit rasanten Ausbreitung war die Zurverfügungstellung von Budget ebenso wenig eine Frage, wie die offene wissenschaftliche Zusammenarbeit und der ungebremste Austausch unter den Entwicklungsinstituten.
An dieser Stelle hat sich das Virus als Innovationstreiber erwiesen. Die Forschung zu den Impfstoffen insbesondere der mRNA Impfstoffe wird sich in andere medizinische Bereiche ausweiten und auch dort den Stand der Forschung maßgeblich mit beeinflussen.
Die Kosten für Unternehmen: Investition in unsicheren Zeiten
Die Unsicherheit, welche in solchen immensen Transformationsphasen mitschwingt, ist wohl eine der größten unternehmerischen Herausforderungen, denn es investiert sich leichter in vermeintlich sicheren Zeiten und mit dem Gefühl der Kontrolle über den Ausgang. Gerade, weil die letzten Jahre für die westliche Wirtschaft ziemlich gut liefen, wird die Überwindung in Innovation zu investieren größer sein. Dennoch sind genau diese Innovationen notwendig und unternehmerischer Mut gefragt, um die Herausforderungen – oder nennen wir sie ruhig beim Namen – Probleme mit Antworten entgegentreten zu können.
Alternative Energien, alternative Mobilitätsmöglichkeiten, Arbeitserleichterungen und New Work Systeme werden nicht aus dem Nichts geboren. Ganz zu schweigen gendergerechten Wirtschafts- und Staatssystemen.
Unternehmen können mitgestalten – sie müssen es auch tun. Dazu ist Attitude gefragt, ein unternehmerisches Selbstverständnis und ein intensiver Flirt mit Innovation und Weiterentwicklung – auch dann, wenn diese mit dem Status quo brechen.
Der deutsche Mittelstand als Innovationsmotor
Mittelständische Unternehmen haben sich die letzten Jahre nun nicht einen Namen gemacht durch Risikofreude und Flirtlaune, sondern durch Stabilität, Kontrolle und Werthaltigkeit. Auch eine Prise Starrsinn ist darin enthalten. Jetzt sind Stabilität und Werthaltigkeit keine schlechten Eigenschaften, allerdings sind sie im Umfeld eines Wandels nur bedingt gut zu gebrauchen. Wobei: Wer sich dieser Skills bewusst ist, vermag sie auch in einem Feld von Fortschritt und Innovation einsetzen.
Die Idee, dass Braunkohlewerke oder Verbrennungsmotoren ein stabiles Geschäftsmodell für die nächsten Jahrzehnte darstellen, der bezieht in die Rechnung weder die nächste Generation noch den Fortbestand des Planeten mit ein. Und auch wenn dein Unternehmen das nicht als Geschäftsmodell hat, ein Blick auf Liefer und Abnehmerketten, kann schnell mal die eigene Rechnung für die nächsten Jahre verändern!
Wer sich jetzt in Abwarte-Modus begibt in der Hoffnung, dass “die anderen Unternehmen” handeln, ist auch auf dem Holzweg, denn die Handlungsaufforderung liegt bei uns allen auf dem Tisch.
Human Centered Business System weiter gedacht
Anstatt sich selbst und das eigene Unternehmen als Insel zu begreifen wird es Zeit, dass die Idee des Human Centered Business System breitflächig Einzug findet in Unternehmen. Wir sind alle vernetzt und hängen miteinander zusammen. 2013 kam bereits Otto Scharmers Buch – Leading from the Emerging Future: From Ego-System to Eco-System Economies auf den Markt!
Nach vielen Jahren der praktischen Anwendung ist uns klar: Das System muss schon bei Start weiter gedacht werden und dann immer wieder.
Die Auswirkungen der eigenen Unternehmung, der Produkte, des Führungsstils und der Prozesse müssen in allem unternehmerischen Tun mit einberechnet werden. Die nächsten Jahre rücken die Umwelt (mit all ihren Beteiligten) auch unternehmerisch in den Fokus. KPIs die sich rein um die wirtschaftliche Seite eines Unternehmens drehen, sind nicht mehr zeitgemäß.
Reflexion des eigenen Handelns – auch und insbesondere in Bezug auf andere – wird an Gewicht gewinnen. Und Reflexion verlangt sowohl im gesamtunternehmerischen Kontext als auch im Verhalten des einzelnen Unternehmers/der einzelnen Unternehmerin einiges ab.
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